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Birgit Mandel

© Daniel Kunzfeld

Birgit Mandel ist Professorin für Kulturvermittlung und Kulturmanagement sowie Direktorin des Instituts für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim. Sie leitet den Masterstudiengang Kulturvermittlung sowie den Bachelorstudiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis. Mandel ist Vizepräsidentin der Kulturpolitischen Gesellschaft, Kuratoriumsmitglied der Commerzbank Stiftung, für die sie den Preis „ZukunftsGut“ für institutionelle Kulturvermittlung entwickelt hat, sowie Aufsichtsratsmitglied der Berlin Kulturprojekte GmbH. Außerdem ist sie Gründungsmitglied des Fachverbands für Kulturmanagement und hat den Verband mehrere Jahre als Präsidentin geleitet. Sie hat diverse Forschungsprojekte an der Schnittstelle von Kulturvermittlung, Kultureller Bildung, Audience Development, Kulturmanagement und Kulturpolitik sowie Besucherstudien und Bevölkerungsbefragungen durchgeführt und ist Autorin vieler Publikationen.

 

Wo liegt Ihr beruflicher Schwerpunkt?

Meine Schwerpunkte sind Forschung und Lehre in der Kulturvermittlung an der Schnittstelle von ästhetisch-künstlerischer Praxis, Kunst-/Kulturvermittlung, Kulturelle Bildung, Kulturmanagement und Kulturpolitik.

 

Welche Potenziale sehen Sie in dem Zertifikatskurs „Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung“ für Ihr Fachgebiet?

Die Künste bieten besondere Potenziale für die Kulturelle Bildung, da sie gleichzeitig emotional, ästhetisch und intellektuell ansprechen. Sie ermöglichen in ihrer Zweckfreiheit und ihrem spielerischen Charakter „Probehandeln“ und können utopische Räume formieren: „Alles könnte auch ganz anders sein“. Durch ihre Mehrdeutigkeit und ihren Bedeutungsüberschuss „Es gibt nicht die eine richtige Lösung“ lassen sich in ihnen auch Konflikte und Widersprüche verhandeln. Diese Qualitäten der Künste können in der Verbindung mit Strategien der Vermittlung produktiv werden in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten wie Schule, Jugendarbeit, Stadtentwicklung, politische Arbeit oder auch in Wirtschaftsunternehmen.

Da auch unsere Hildesheimer kulturwissenschaftlichen Studiengänge seit ihrer Gründung 1978 auf das Potenzial der Künste für die Vermittlung im weitesten Sinne setzen, knüpft dieser Zertifikatskurs unmittelbar an unsere Expertise an und entwickelt sie weiter für freie Künstlerinnen und Künstler.

 

Welche Veränderungen sind auf kultur- oder bildungspolitischer Ebene notwendig, um die Potenziale einer Zusammenarbeit mit Künstler:innen für die Kulturelle Bildung in Deutschland zu stärken?

Es gibt bereits viele Förderprogramme auf der Ebene von Bund, Ländern und Kommunen für Künstler:innen in der Kulturellen Bildung, häufig aber in Projektstrukturen. Sinnvoll wäre eine feste Verankerung des Bereichs „Kulturelle Bildung“ in allen allgemeinbildenden Schulen mit kontinuierlichen Verträgen für Künstler:innen. In den öffentlichen Kultureinrichtungen ließe sich – z. B. mit einer Vorgabe für einen festen Anteil an Vermittlungsaufgaben im Budget – der Anteil der Vermittlung erhöhen, was auch kontinuierlichere Tätigkeiten für freie Künstler:innen eröffnen könnte.

 

Birgit Mandel bei „Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung“

Birgit Mandel beteiligt sich im Rahmen des Zertifikatskurses als Referentin im Modul 1: „Potenziale der Künste für kulturelle Bildungsprozesse“Modul 5: „Kulturmanagement für Kunstschaffende in der Kulturellen Bildung“ sowie im Modul 6: „Kulturinstitutionen als Lernorte“. Des Weiteren hat sie als künstlerische Projektleiterin den Pilotkurs mitkonzipiert und auf den Weg gebracht.

Siehe hierzu: https://kuenstlerische-interventionen.de/team/.

Bei Fragen oder Interesse an einer Zusammenarbeit wenden Sie sich gern an zertifikatskurs [at] uni-hildesheim [dot] de