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Frank Jebe

© Christian Clarke

Prof. Dr. Frank Jebe (*1973) ist Künstler und Erziehungswissenschaftler sowie Professor für Kunst- und Kulturvermittlung an der Hochschule Niederrhein. Zuvor war er als wissenschaftlicher Referent in der Geschäftsstelle des Rats für Kulturelle Bildung mit den Publikationen und Studien des Expertengremiums befasst. Von 2008 bis 2013 verantwortete er als freiberuflicher Projektmanager des Kulturamts Düsseldorf kulturelle Bildungsangebote für Kindertagesstätten, Grund- und Hauptschulen sowie Jugendfreizeiteinrichtungen. Die Kooperationsprojekte zeichneten sich durch sozialraumbezogene Angebote der künstlerischen Erprobung aus. Von 1996 bis 2003 studierte Jebe an der Kunstakademie Düsseldorf. Von 2009 bis 2012 studierte er Erziehungswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen.

 

 

 

 

Wo liegt Ihr beruflicher Schwerpunkt?

Mit dem Bezugspunkt der Kunst- und Kulturvermittlung kommen in meiner Lehre an der Hochschule Niederrhein unterschiedliche Schwerpunkte zum Tragen. Vorrangig sind hier die frühkindliche Kulturelle Bildung, die künstlerische Erprobung, die Handlungsformen der Kulturvermittlung, das Projektmanagement im Kulturbereich sowie die kulturelle Dimension von Digitalität zu nennen. In den Lehrveranstaltungen zur künstlerischen Erprobung spielen insbesondere meine biografischen Bezüge zur Bildenden Kunst eine wesentliche Rolle. Was mein Forschungsinteresse angeht, so liegt mein Augenmerk auf den bildungsrelevanten Schnittstellen von Kultur und Schule. Neben der Frage, wie Angebote von Künstler:innen im Sinne der Freien Künste Einzug in die Schule halten, sind für mich auch Fragen nach den bildungspolitischen Erwartungshaltungen an die Künste oder nach den Bildungspotenzialen für die Kulturvermittlung, die es im Zuge der Digitalisierung zu erforschen gilt, von Bedeutung.

 

Welche Potenziale sehen Sie in dem Zertifikatskurs „Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung“ für Ihr Fachgebiet?

Sicherlich liegt in der Professionalisierung des Felds ein großes Potenzial. Für mich lautet jedoch das zentrale Stichwort „Sichtbarkeit“. Der Zertifikatskurs besitzt das Potenzial, ein Arbeitsfeld für Künstler:innen in den Vordergrund zu rücken, das an den Akademien kaum thematisiert wird. Wenn es darüber hinaus gelingt, die bedeutsamen Erfahrungen, die mit künstlerischen Angeboten in der Schule einhergehen, sichtbar zu machen, ist viel gewonnen.

 

Welche Veränderungen sind auf kultur- oder bildungspolitischer Ebene notwendig, um die Potenziale einer Zusammenarbeit mit Künstler:innen für die Kulturelle Bildung in Deutschland zu stärken?

Ob es der Zertifikatskurs vermag, die Rolle der Künstler:innen auf dem „freien“ Bildungsmarkt strukturell zu stärken, ist fraglich. Dafür scheint das Machtgefälle zwischen den lobbylosen Solo-Selbstständigen und der Institution Schule doch zu groß zu sein. Für mich besteht die bildungspolitische Notwendigkeit darin, die Kommunen bei der Auswahl und Vermittlung von außerschulischen Bildungsanbietern stärker in die Verantwortung zu nehmen. Wie das beispielhaft gelingen kann, zeigt die Stadt Düsseldorf mit dem „Düsseldorfer Modell“.

 

Frank Jebe bei „Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung“

Frank Jebe beteiligt sich im Rahmen des Kurses als Referent in Modul 2: „Theoretische Konzepte und Diskurse“. Bei Fragen oder Interesse einer Zusammenarbeit wenden Sie sich gern an zertifikatskurs [at] uni-hildesheim [dot] de