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Alexandra Kersten

© Beate Nelken

Alexandra Kersten ist seit 2011/2012 Lehrerin an der Heinz-Brandt-Schule Berlin-Weißensee – einer Integrierten Sekundarschule. Zuvor war sie an einer Hauptschule in Berlin-Neukölln tätig. Sie hat Kunst, Deutsch und Erziehungswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und an der Europa-Universität Flensburg studiert und neben einer Fakultas in Ethik auch eine in Darstellendem Spiel.

Zurzeit ist sie Klassenlehrerin einer 9. Klasse, Kulturbeauftragte im Rahmen des Landesprogramms „Kulturagenten Kreative Schulen“ und vor allem Fachleiterin für Kulturelle Bildung an der Heinz-Brandt-Schule, und damit an der Schnittstelle von Schulentwicklung und Kooperationen mit Kunst- und Kulturschaffenden tätig.

 

 

 

 

Wo liegt Ihr beruflicher Schwerpunkt?

Neben dem Unterrichten liegt mein beruflicher Schwerpunkt in der Ent- und Weiterentwicklung von Unterrichtsszenarien und Schulstrukturen, die Kulturelle Bildung fördern, ermöglichen und unterstützen. Dazu bedarf es neben guter Netzwerkarbeit und gelingenden Kooperationen auch immer wieder neu erlebbarer Formate mit gut ausgebildeten Externen in multiprofessionellen Teams.

So sind meiner Meinung nach die Schlagwörter des 4K-Modells „Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und Kritisches Denken“ eben jene, denen sich Schule jetzt intensiv zuwenden muss. Ich stehe für die Idee, dass Schule keine kurzzeitigen Projekte braucht, sondern einen dauerhaft zu bespielenden Freiraum, in dem sich Schüler:innen forschend Themen und Fragestellungen zuwenden können. Es braucht Raum und Zeit, individuelle Begleitung und ein gemeinsames neugieriges Lernen.

 

Welche Potenziale sehen Sie in dem Zertifikatskurs „Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung“ für Ihr Fachgebiet?

Schulen brauchen Settings, die es Schüler:innen erlauben, sich individuell Themen zu erschließen, übergreifende Kompetenzen zu schulen und sich selbst und das eigene Lernen und kreative Tun als bedeutsam zu sehen.

Um Kreativität zu fördern, benötigt es wenigstens relativ freie Ausgangsräume, in denen Neues entstehen kann und auch Ordnungen fehlen. Also müssen Möglichkeiten geschaffen werden, die es den Schüler:innen zum einen erlauben, kreativ zu sein, und die ihnen zum anderen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, diese Kreativität umsetzen zu können. Wichtig ist es, „Umwege“ in der künstlerischen Praxis als „bessere Ortskenntnis“ zu verstehen. An dieser Schnittstelle sehe ich den Zertifikatskurs – als Bindeglied, das sich vor allem an Künstler:innen wendet und in Schulen wirksam wird.

 

Welche Veränderungen sind auf kultur- oder bildungspolitischer Ebene notwendig, um die Potenziale einer Zusammenarbeit mit Künstler:innen für die Kulturelle Bildung in Deutschland zu stärken?

In allen Bereichen braucht es mehr Freiheit, mehr Autonomie der Schulen und auch gesellschaftliches Vertrauen. Schulen sollten die Möglichkeiten bekommen, sich frei und nach ihrem Profil ausgerichtet, multiprofessionelle Teams zusammenzustellen. Es ist dabei wichtig, nicht nur die „klassischen“ kreativen Fächer zu stärken, sondern die Chancen, die die Kulturelle Bildung bietet, in allen „Fächern“ mitzudenken.

Schulen brauchen Zeit und gutes Personal, um Kooperationen einzugehen, auszuprobieren, anzupassen, zu evaluieren und neu zu verorten. Gleichzeitig brauchen sie Geld, um solche Vorhaben zu finanzieren und um gleichzeitig attraktiv für externe Kunst- und Kulturschaffende zu sein. Zeitliche und auch finanzielle Strukturen müssen für alle offener, einfacher und schneller verfügbar gestaltet werden.

Am Ende läuft es auf Zeit, Geld und Engagement für das eigenen Tun hinaus.

 

Alexandra Kersten bei „Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung“

Alexandra Kersten beteiligt sich im Rahmen des Kurses als Referent in Modul 4: „Kulturelle Bildung in schulischen Kontexten“. Bei Fragen oder Interesse einer Zusammenarbeit wenden Sie sich gern an zertifikatskurs [at] uni-hildesheim [dot] de